Eingerahmt! 8 Fragen an die Social Media Expertin Susanne Hillmer
Susanne Hillmer haben ich vor vielen Jahren bei einem XING Business Event kennen gelernt. Sie war damals schon als Leiterin einer regionalen XING Gruppe unterwegs und hat das Thema Social Media gepredigt, obwohl es noch gar nicht viele „Kirchen“ und „Gläubige“ gab. Damals war die Social Media Landschaft noch recht übersichtlich. Heute ist das anders. Man verliert schnell den Überblick. Susanne Hillmer hat ihn. Als Kundenpfadfinder bietet sie Trainings für Social Media und unterstützt Unternehmen auf verschiedenen Plattformen die Sichtbarkeit zu optimieren. Denn das wird immer wichtiger, um Wunschkunden zu gewinnen, erfolgreiche Marketingkampagnen durchzuführen und auch um Mitarbeiter zu rekrutieren.
Frage 1:
Kannst Du kurz die 3 wichtigsten Plattformen vorstellen, die heute eine Rolle für Unternehmen spielen?
Das kommt immer darauf an welche Ziele man verfolgt. Ist man im B2B Bereich tätig kommt man heute nicht mehr ohne LinkedIn und XING als professionelle Business Networks aus. Für B2C Anbieter ist Facebook die größte und wichtigste Social Media Plattform geworden. In allen dreien kann man sein Netzwerk aufbauen und gezielt Kunden und Mitarbeiter gewinnen. Es kommt auf die Strategie und Vorgehensweise an.
Frage2:
Was sollte beim eigenen Auftritt in den Social Media Kanälen in Bezug auf die Bildsprache beachtet werden?
Der eigene Auftritt beginnt mit einem guten Profilfoto (allein hierüber könnten wir einen Blogeitrag schreiben;-). XING bietet das Portfolio um mit einer guten Story sichtbar zu werden, auf LinkedIn kann man auf passende Seiten, Videos, Präsentationen verlinken und Facebook hat mit dem Bannerbild, Portraitbild und den Alben eine klare Ausrichtung auf Bild und Video. In allen Social Media Kanälen sollte man seine eigene CI durchgängig gleich darstellen, damit der Wiedererkennungswert gegeben ist.
Frage 3:
Haben Social Media Portale eigene Spielregeln für Bildsprache und Bildstile?
Eigentlich nicht mehr. Anfangs hat man geglaubt in einigen Plattformen doch eher privat unterwegs zu sein, heute ist alles eins und man sollte sich gut überlegen welche Bilder man sichtbar macht, denn das Netz vergisst nichts und Bilder von vor 5 Jahren sind heute noch genauso sichtbar wie Aktuelle.
Agiere ich als Unternehmer oder Führungsperson? Dann sollte ich meiner Funktion, meiner Aufgabe und meiner Persönlichkeit entsprechend auftreten und das möglichst auf allen Kanälen gleich. Die eigene CI durchgängig sichtbar machen.
Dies gilt ebenso für Angestellte, auch wenn diese oft glauben, ja rein privat sichtbar zu sein. Dem ist nicht so! Sie sind sichtbar und somit hat der Besucher einen ersten Eindruck und der sollte passen!
Frage 4:
Was sind 5 No-go´s für das Posten von Bildern in Social Media Plattformen?
Das ist eine gute Frage! Jüngere Menschen würden sagen – es gibt keine. Ich sage, doch es gibt sie! Stellen Sie sich die Frage ob Sie wollen, dass dieses Bild auch in 10 Jahren von Ihnen noch an einer Litfas-Säule sichtbar sein sollte und mit Ihnen in Verbindung gebracht wird?
Vermeiden Sie Partybilder (schlecht für die Karriere, es sei denn Sie sind mit 60 noch Discjockey ;-)
Leicht bekleidet, Shorts, buntes Hemd, Sonnenbrille, Hut? Welchen Eindruck wollen Sie hinterlassen?
Haben Sie die Bildrechte an dem Bild, dass Sie einstellen?
Wer ist auf dem Bild, dass Sie teilen? Haben Sie die Genehmigung der anderen Personen?
Speisen, Getränke, Tierbilder etc. … passt das zu Ihnen und Ihrem Thema?
Frage 5:
Bei den Social Media Portalen ändern sich ja ständig die Vorgaben, was die Bildgröße und -platzierung angeht. Wie kann ich hier die Übersicht behalten und aktuell bleiben?
Das ist leider wahr! Es hält uns alle dauernd beschäftigt und macht mehr Arbeit als notwendig. Ich empfehle einen guten Blog zu abonnieren der in dem Thema unterwegs ist und sich so auf dem Laufenden zu halten.
Frage 6:
Es heißt ja immer, dass Unternehmen in Social Media Portalen keine werblichen Dinge posten soll, sondern Geschichten erzählen sollen. Wie schafft man das mit Bildern?
Richtig! Reine Werbung kommt nicht mehr gut an und wird meist weg geklickt. Gute Geschichten, Mehrwerte die meine Kundengruppe interessiert werden immer wichtiger. Interviewen Sie z.B. mal Ihre Kunden, lassen Sie ihn in einem kurzen Video- oder Bildinterview seine Erfahrungen teilen. Das ist eine von vielen Möglichkeiten die Geschichten lebhafter mit Bildern zu gestallten. Seien Sie kreativ und probieren Sie Neues aus. Bleiben Sie dabei authentisch! Achten Sie dabei immer drauf, die Bildrechte zu haben!
Frage 7:
Was empfiehlst Du Deinen Kunden, wenn sie sich schwer tun, die richtigen Bilder für die Posts auszuwählen?
Die Auswahl fällt nur schwer, wenn der Beitrag keinen klaren Kern hat. Es gibt viele Bildportale die bei der richtigen Schlagwortsuche auch passende Bilder anbieten. Ich nutze hierzu www.pixabay.com. Dies ist eine kostenlose Datenbank die von seinen Mitgliedern und deren lizenzfreien Bildern lebt. Wer gibt, kann auch nehmen und das finde ich eine gute Idee, das ist Social wie es im „Buche“ steht.
Frage 8:
Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Was ist für Dich ein bildlicher Augenschmaus? Was hängt bei Dir im Wohnzimmer?
Ich habe vor 20 Jahren mal einen tollen Schnappschuss mit meiner analogen Kamera in Los Angeles gemacht. Da stehen Leute mit einer Kamera vor einer künstlerisch bemalten Wand, ein Cop steht mit seiner Harley daneben. Man kann auf dem Bild nicht erkennen was real und was gemalt ist. Dieses Bild liebe ich und es hängt seit Jahren hinter mir. Ich liebe Bilder die mich neugierig machen ;-).
Herzlichen Dank für Deine Antworten, Susanne! Wer das Thema noch vertiefen möchte, findet Dich selbstverständlich in den Social Media Kanälen. Jede Menge Infos gibt es in Deinem Blog und auf Deiner Website.