10 Tipps zum Kauf von Fotos in Bildagenturen
Bildagenturen gibt es wie Sand am Meer und ständig entdeckt man Neue. Aber Vorsicht, nicht schnell überall mal ein Bild kaufen. Denn jede Bildagentur hat seitenlange ABGs und Lizenzbestimmungen, die später zu Fallstricken werden können, wenn man sie nicht im Vorfeld studiert und verglichen hat. Die rechtlichen Texte werden immer wieder geändert - selbst ich finde nicht heraus, was nun wieder geändert wurde und welchen Einfluss die Änderungen auf meine gekauften Bilder haben. Darum empfehle ich, zwei bis drei Agenturen auszuwählen, diese zu prüfen und bei ihnen zu bleiben.
Welche Bildagentur? Erst informieren, dann kaufen.
Informieren Sie sich über die Nutzungs- und Lizenzbedingungen. Die sind bei jeder Bildagentur anders geregelt. Was dürfen Sie mit dem gekauften Bild, was nicht? Wie und wo muss die Quellenangabe vermerkt sein? Dürfen Sie das Bild mehrmals verwenden (Website, Flyer, Social Media, etc.)? Wenn Sie die AGBs nicht verstehen, rufen Sie dort an und lassen sich alle lizenzrechtlichen Fragen telefonisch erklären. Infos finden Sie auch bei www.rights-managed.de zu Nutzungsbedingungen der bekanntesten Stockanbieter.
Gerade Fotos, die kostenfrei für die kommerzielle Nutzung angeboten werden, fordern die Quellenangabe des Fotografen bei der Veröffentlichung im Web oder Printprodukten. Machen Sie sich schlau, wie und wo diese Quellenangabe genau platziert werden muss.
Informieren Sie sich über Preise und Pakete; vergleichen Sie Qualität der Auswahl, Fotos und Preise.
Wenn Sie öfters bei einer Bildagentur kaufen, lohnt es sich, Pakete zu wählen. Sie kaufen ein Paket mit Bildcredits. Diese könnenSie in einem fest definierten Zeitraum (meistens 1 Jahr ab Kauf) einlösen. Sie erhalten nur eine Abrechnung und über den Login-Bereich können Sie ablesen, wieviele Credits noch verfügbar sind. Der angegebene Zeitraum fürs Einlösen wird auf Anfrage auch verlängert. Kaufen Sie Creditpakete nicht bei zu vielen Bildagenturen, denn Sie verlieren leicht den Überblick.
Kaufen Sie regelmäßig Bilder, dann lohnt sich vielleicht auch ein Abo. Hier bieten viele Bildagenturen verschiedene Abo-Pakete an, die sich aber nur bei einer bestimmten Abnahme von Bildern im Jahr wirklich rechnen.Kaufen Sie die Fotos nicht in zu geringer Auflösung. Mit der größten Auflösung sind Sie für spätere Projekte flexibel. Für den Druck braucht Ihr/e Grafiker/in mindestens 300 dpi, für das Web reichen 72dpi. Fragen Sie vorab Ihren Webadministrator oder Grafiker, welche Bildgröße Sie kaufen sollen.
Verwenden Sie bei der Suche durchaus auch englische Begriffe. Nicht immer sind die Suchbegriffe optimal übersetzt. Sehen Sie sich bei Fotos, die in die engere Auswahl kommen, die Verschlagwortung an und entdecken Sie Suchbegriffe, die vielleicht besser geeignet sind.
Denken Sie bei der Suche "um die Ecke". Überlegen Sie zunächst, welches Bildmotiv passen könnte und suchen Sie dann nach diesem Bildmotiv. Verwenden Sie die Suche nach ähnlichen Fotos, die viele Bildagenturen anbieten. Ausführliche Tipps zum Thema "Um die Ecke denken" finden Sie im entsprechenden Blogbeitrag.
Kaufen Sie möglichst Fotos einer Serie oder von einem Fotografen. Dann haben Sie meistens auch den gleichen Bildstil, Tonalität und Lichtverhältnisse.
Bauen Sie das Foto zunächst als Vorschaubild ein, ob es überhaupt ins Layout passt. Sind Sie sich nicht sicher, welches Bild Sie verwenden wollen, legen Sie Ihre Auswahl zunächst auf den Leuchttisch. Dann finden Sie Ihre ausgewählten Fotos schnell wieder.
Archivieren Sie alle gekauften Bilder und führen Sie eine Liste. Hier sollte vermerkt sein, wann Sie wo welches Bild gekauft haben und wo Sie es eingesetzt haben. Wird das Bild für die Website verwendet, benennen Sie es um. Laden Sie hier nicht das Bild mit der vorgegebenen Bildnummer hoch, sondern verwenden Sie sprechende Bildnamen, die bei der Suchmaschinenorientierung helfen. Beispiel: Nicht 123456_fotolia.jpg sondern Gutes_Webdesign_Muenchen.jpg
Auch hierzu gibt es einen ausführlichen Blogbeitrag.
Bildagenturen für Kostenpflichtige Fotos und Grafiken
Recherchieren Sie bei mehreren Bildagenturen
Eine Reihe von Bildagenturen finden Sie in der nachfolgenden Liste. Natürlich gibt es jede Menge weiterer Bildagenturen, viele darunter Spezialagenturen für Nischenthemen oder historische Aufnahmen. Googeln Sie nach Lust und Laune! Ich bewerte die einzelnen Agenturen nicht durch die Platzierung in der Liste, habe längst nicht alle ausprobiert. Auf meiner Facebook-Seite oder im Blog stelle ich immer wieder Bildagenturen vor.
// Photocase
// iStockphoto
// Shutterstock
// Stocksy
// plainpicture
// Pitopia
// Zoonar
// Westend61
// ConradAmber
// Getty Images
// Fotofinder
// Adobe Stock (früher Fotolia)
// Twenty20
// Panthermedia
// alamy
Noch mehr Bildagenturen?
Eine umfangreiche Liste von Bildagenturen bietet die Website www.fotoskaufen.de. Hier finden Sie viele Spezialagenturen zu Themen wie Religion, Einrichten, Garten, Yacht, Segeln, Meer, Kunst, Zeitgeschichte, Society, Stars, Sport und vieles mehr. Ich habe nirgendwo eine längere Liste gefunden und zu fast allen Bildagenturen gibt es eine kurze Zusammenfassung über das Angebot.
Unterstützung beim Einkauf und Lizenzmanagement
Bei der Fülle an Bildagenturen ist es nicht einfach, alle Lizenzbedingungen und Einkaufsbedingungen zu vergleichen. Hier bieten Die Billdbeschaffer eine super Unterstützung. Die Experten aus Hamburg unterstützen beim Bildeinkauf, beraten zu Bildrechten und vieles mehr. Mit einem der Gründer, Alexander Karst, durfte ich ein Interview führen und seine kompetenten Antworten zeigen, wie leidenschaftlich er sich mit dem Thema Bildbeschaffung auseinander setzt und wie viel Knowhow er in diesem Bereich hat.
kostenlose stockfotos
Ist kostenlos wirklich gut?
Neben den oben genannten Bildagenturen gibt es noch eine Reihe an Stockfoto-Anbietern, die ihre Werke kostenfrei anbieten. Teilweise verzichten die Fotografen beim Einstellen ihrer Bilder auf die Nutzungsrechte oder sie werden von Fotografen selbst betrieben, den den "langweiligen" Stockanbietern den Kampf ansagen. Manche tun das aber auch nur, um in den Suchmaschinen bessere Platzierungen zu erhalten. tn3 stellt einige Bildagenturen ausführlicher vor.
Nachfolgend finden Sie Links zu den bekanntesten Stockarchiven. Hier ist eines ganz wichtig: Lizenzbedingungen vorab lesen. Denn teilweise sind Fotos für gewerbliche Nutzung oder in hoher Auflösung kostenpflichtig. Oder die Nutzung ist zwar kostenlos, aber im Gegenzug muss der Fotograf genannt werden. Die Nutzungsbedingungen werden ständig überarbeitet und aktualisiert. Also immer vorher informieren, ehe man ein Bild verwendet.
Warum kostenlose Fotos im Marketing einsetzen?
Ich frage mich allerdings, warum so viele Fragen nach kostenlosen Bildquellen kommen - und das auch von Unternehmen, die durchaus anständige Marketingbugdets haben. Unternehmen und Selbständige wollen und müssen mit ihren Produkten und Dienstleistungen Geld verdienen. Und das dürfen und wollen auch Fotografen. Ich fände es respektvoller, die Fotografen für ihre gute Arbeit zu bezahlen. Selbst wenn viele von ihnen die Fotos nebenberuflich machen und nicht davon nicht leben (müssen). In vielen kostenpflichtigen Bilddatenbanken sind Bilder für den Betrag von einem Eis oder einem Kaffee im Lieblingscafe zu haben. Und die paar Euro für das verwendete Foto sollten es jedem wert sein, der Fotos im Marketing einsetzt. Dann sind zumindest die Rechte der Fotografen und der abgebildeten Personen, Gebäude, Produkte, etc. geklärt und Sie als Nutzer sind auf der sicheren Seite.
Wenn es dennoch unbedingt kostenlose Bilddatenbanken sein müssen, finden Sie hier eine Auswahl:
// Picjumbo
// Pixelio
// Stockvault
// FreeImages
// kaboompics
// Unsplash
// textures
// unsplash
// pikwizard
Creativ Commons Lizenzen
Einige der Stockarchive, die kostenfreie Bilder anbieten, nutzen Creative Commons (CC) Lizenzen. Hier ist geregelt, welche Rechte die Fotografen abtreten. Es gibt verschiedene CC-Lizenzarten. Welche das sind und wie hier die Nutzungsrechte im Einzelnen geregelt sind, erklärt Marco W. Linke von Designers Inn in einem Blogbeitrag leicht verständlich.
Wenn Sie Fotos aus den kostenfreien Stockarchiven nutzen, beschäftigen Sie sich auf alle Fälle mit den Nutzungsbedingungen und prüfen Sie, welche der Lizenzen bei dem von Ihnen gewählten Foto vorliegt. Es gibt immer wieder Abmahnungen und gerichtliche Auseinandersetzungen.
Manche Fotoplattformen, wie zum Beispiel Flickr bieten nur einen Teil ihrer Fotos zur kostenfreien Nutzung über verschiedenste Creative Commons (CC) Lizenzen an. Die Fotografen sind gefordert, ihre Werke mit der entsprechenden CC-Lizenz zu kennzeichnen. Teilweise muss nur der Urheber genannt werden und auf die entsprechende Lizenz hingewiesen werden.
Die Fallstricke kennen
Achtung:
Verzichten Sie bei der Nutzung von Fotos aus kostenfreien Stockarchiven Abbildungen, auf denen Personen erkennbar sind. Denn die meisten Agenturen verlangen vom Fotografen kein Modelrelease. Es ist nicht klar, ob die abgebildeten Personen ihre Einwilligung zur Veröffentlichung gegeben haben. Zum Beispiel schreibt Pixabay in seinen Nutzungsbedingungen "Da Pixabay nicht für jede identifizierbare Person auf hochgeladenen Inhalten einen schriftlichen Modelvertrag einfordert, können wir nicht dafür Garantieren, dass die Bilder und Videos für jede beliebige Anwendung eingesetzt werden dürfen."
Auch Rechtsanwälte warnen vor der Nutzung dieser Bilder, da nicht überprüft wird, ob beim Einstellen der Fotos immer die Rechte überprüft werden. Heißt: Wenn jemand ein Bild einstellt, das er irgendwo geklaut hat, liegen die Rechte immer noch beim Fotografen. Insbesondere beim Einstellen der Fotos auf Facebook gibt es immer wieder Probleme, da man damit die Bildrechte an Facebook abtritt. Aber sie gehören einem ja gar nicht. Rechtsanwalt Schwenke hat sich mit diesem Thema in einem Artikel befasst.